Die Integration von künstlicher Intelligenz (KI) im Bauingenieurwesen gestaltet die Branche tiefgreifend um und eröffnet gleichzeitig neue Perspektiven. Technologien wie Midjourney, OpenAI´s Dall-E, Stable Diffusion und Craiyon sind nicht nur Werkzeuge für Marketer, Autoren und Grafikdesigner; sie schaffen auch für Planungs- und Architekturbüros völlig neue Möglichkeiten und öffnen Türen zu innovativen Lösungen. Die rasante Entwicklung von KI Tools der letzten Monate führt zu einer exponentiellen Zunahme an Datenströmen, die etablierten Firmen, Gründern und Startups unter anderem die Chance bieten, spannende KI-Tools für Architekten und Planer auf den Markt zu bringen. Allerdings stellt sich aus Planersicht die Frage: Wo beginnt man, wo endet man, wenn es um den Einsatz von KI Tools geht? Die folgende Übersicht bietet einen Einblick in aktuelle Tools im Planungs- und Bauprozess:
KI-Werkzeuge wie z.B.: „syte“ (https://www.syte.ms/) führen präzise Datenanalysen durch, um die Eignung verschiedener Baugrundstücke zu bewerten. Ein innovativerer Ansatz wird durch Autodesk Forma (https://www.autodesk.de/products/forma/) präsentiert, das mit KI umfassende Standortbewertungen erstellt und dabei nicht nur Nutzungspotenziale, sondern auch Umweltfaktoren wie Licht, Wind und Sonne berücksichtigt. Zusätzlich ermöglichen Tools wie „cove“ und „Preoptima“ eine frühe Berechnung des CO2-Fußabdrucks von Gebäuden, was für den Nachweis der Nachhaltigkeit von zentraler Bedeutung ist.
Für Planungsbüros eröffnen sich neue Möglichkeiten durch automatisierte Grundrissvarianten, die baurechtliche Vorgaben berücksichtigen. Finch 3D oder Swapp sind hierbei besonders hilfreich. Ein weiteres Beispiel ist „Veras“, ein Plugin für Anwendungen wie Revit, Rhino oder Sketchup. Dieses ermöglicht die schnelle Erstellung beeindruckender Renderings aus groben 3D-Modellen, die sich ideal für Präsentationen oder Bauherrengespräche eignen.
In der Ausführungsplanung, insbesondere beim Bauen im Bestand, zeigen KI-Tools wie „Aurivus“ und „Luma AI“ ihre Stärken. Durch Funktionen wie „Scan-to-BIM“ und „Photo-to-3D-Object“ beschleunigen sie den Planungsprozess erheblich. Diese Tools scannen bestehende Gebäude, Innenräume oder einzelne Objekte und wandeln sie in präzise digitale Modelle um.
Aktuell gibt es noch keine spezifischen KI-Tools für Ausschreibung und Vergabe. Dennoch können Textgeneratoren wie „ChatGPT 4“ bei der Vorbereitung und Strukturierung von Texten unterstützen. Dies kann beispielsweise bei der Erstellung von Ausschreibungsunterlagen oder der Prüfung von Angeboten hilfreich sein.
In der Objektüberwachung und Dokumentation leisten KI-Tools wie „Site-Sense“ und „AI Clearing“ bereits wertvolle Dienste. Sie überwachen den Baufortschritt und führen Qualitätskontrollen durch, unter anderem durch die Analyse von Bildern. Es ist absehbar, dass KI auch in Zukunft eine Schlüsselrolle bei der Überwachung des Gebäudebetriebs und des Energieverbrauchs spielen wird.
Die rasante Entwicklung und das enorme Potenzial der KI-Anwendung in der Architektur und im Bauwesen sind unübersehbar. Die Technologie ermöglicht nicht nur die Optimierung und Automatisierung von Arbeitsprozessen, sondern trägt auch zur Verbesserung der Arbeitsqualität bei und unterstützt die Entwicklung innovativer Lösungen. Trotz dieser Fortschritte bleibt die Kreativität bei der Auswahl der Werkzeuge, die Präzision bei der Umsetzung und ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Technologie nach wie vor entscheidend. In diesem Spannungsfeld zwischen Technologie und kreativem Gestaltungsspielraum liegt die Schlüsselkomponente für eine erfolgreiche und zukunftsweisende Anwendung von KI im Architektur- und Bauwesen.
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